(20.6.23) Im Kanupark am Markkleeberger See war heute Michael Kretschmer zu Gast. Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen scheute dabei nicht den Kontakt zum nassen Element und paddelte zu früher Stunde gemeinsam mit dem zweifachen Kanu-Weltmeister Franz Anton den Wildwasser-Kanal hinab.
„2019 war ich das erste Mal hier in dieser außergewöhnlichen Sportstätte“, sagte Michael Kretschmer. „Beim Kanu-Slalom Weltcup habe ich gesehen, wie artistisch sich die Sportlerinnen und Sportler in den Walzen und Stromschnellen des Wildwassers bewegen und war begeistert! Das wollte ich auch unbedingt einmal probieren. Zur Sicherheit habe ich mir dafür einen Profi mit ins Boot geholt.“
Der Profi heißt Franz Anton und startet für den Leipziger-Kanu-Club (LKC) sowie für die Nationalmannschaft des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV). Der Weltmeister im Kanu-Slalom von 2015 und 2018, zweifache Europameister und mehrfache Deutsche Meister nahm bereits an den Olympischen Spielen 2016 teil und trainiert seit 17 Jahren regelmäßig im Kanupark Markkleeberg. „Das war schon eine sehr ungewöhnliche Anfrage“, sagt er zur Kontaktaufnahme seitens der Sächsischen Staatskanzlei. „Einerseits ist eine Trainingseinheit um 6 Uhr früh auch für mich nicht alltäglich und andererseits hatte ich auch noch nie einen Ministerpräsidenten in meinem Boot! Aber ich freue mich sehr über das Interesse seitens Herrn Kretschmer am Kanusport sowie mit den sächsischen Athleten in Austausch zu treten.“
In Vorbereitung auf die gemeinsam Wildwasser-Touren standen heute kurz nach 6 Uhr im Kanupark zunächst eine ausführliche Einweisung durch den Weltmeister sowie einige Paddelübungen im Ruhigwasser an. Danach ging es in Antons Olympia-Boot von 2016 auf die Strecke. Hier galt es, möglichst im Gleichschlag die Walzen und Stromschnellen zu bezwingen und den Zweier Canadier mit seiner Besatzung sicher durch die reißende Strömung zu steuern.
„Ein unglaubliches Erlebnis!“, sagte Kretschmer nach der Abfahrt durch den 270 Meter langen Kanal. „Es ist beeindruckend, welche Kraft wildes Wasser hat und wie man dieses mit den richtigen Paddelschlägen bezwingen kann. Es ist zwar anstrengend, macht aber auch unheimlich viel Spaß! Ich danke Franz Anton und auch Herrn Christoph Kirsten und seinem Team recht herzlich dafür, dass sie mir dieses außergewöhnliche Abenteuer so früh am Morgen ermöglicht haben.“
Christoph Kirsten, als Geschäftsführer der EGW Entwicklungsgesellschaft für Gewerbe und Wohnen mbH verantwortlich für den Kanupark, gibt den Dank zurück: „Ich freue mich über das Sportinteresse und die Wertschätzung, die Herr Kretschmer uns mit seinem Besuch entgegenbringt. Der Kanupark gehört seit 2007 zu den touristischen Highlights in der Region und spielt auch als Wirtschaftsfaktor eine wichtige Rolle. Neben den vielen Nachwuchs- und Leistungssportlern, die hier jährlich trainieren und bei nationalen sowie internationalen Wettkämpfen um die Medaillen kämpfen, können wir pro Jahr bis zu 25.000 aktive Freizeitsportler und etwa 450.000 Besucher auf unserer Anlage begrüßen.“
Nach dem Wildwasser-Erlebnis ging es für Kretschmer weiter ins Restaurant der KANU Wildwasser-Terrasse, wo er sich gemeinsam mit Landrat Henry Graichen und Wirtschaftsvertretern des Landkreises Leipzig zum Arbeitsfrühstück traf. Anschließend stand eine vom Ministerpräsidenten einberufene Kabinettsitzung mit den Ressortministern der Sächsischen Staatsregierung an. Diese findet heute im Markkleeberger Rathaus statt.